SDRPLAY

© SDRplay Ltd.

Der SDRplay RSP2pro

 

Der Hersteller SDRplay [1] bietet Empfänger in verschiedenen Ausführungen an. So gibt es den einfachen RSP1A mit lediglich einem Antenneneingang und anderen Einschränkungen sowie den RSP2 mit zwei Antenneneingängen und erweiterten Leistungsmerkmalen. Der hier besprochene RSP2pro [2] – er kostet im Versandhandel um die 240 Euro – steckt zusätzlich in einem Metallgehäuse, was sich bezüglich der Abschirmung positiv bemerkbar macht. Die Tabelle “SDRplay RSP2pro: Technische Daten” fasst seine wichtigsten Ausstattungsmerkmale zusammen. Als Spitzenmodell gibt es noch den RSPduo, der über zwei Empfängerzüge verfügt.

 

SDRplay RSP2pro: Technische Daten

Frequenzbereich

1 kHz bis 2 GHz Längstwellen- bis Dezimeterwellenbereich

12-Bit-ADC

Abtastrate bis 10,66 MSPS

Quarzoszillator

hochstabil, feinabstimmbar bis 0,01 PPM Abweichung

Anschlüsse

USB 2.0

1 x Typ-B-Buchse

Stromversorgung

USB-Kabel (gleichzeitig Datenverbindung)

Antennenanschlüsse

2 x SMA-Norm (für den ganzen Frequenzbereich)

Anschluss für Drahtantenne

1 x hochohmig, bis 30 MHz

Bandfilter

Tiefpass bis 12 MHz

Lang-/Mittel-/Kurzwelle

12 – 30 MHz

Kurzwelle

30 – 60 MHz

UKW

60 – 120 MHz

UKW

120 – 250 MHz

UKW

250 – 300 MHz

UKW

300 – 380 MHz

UHF

380 – 420 MHz

UHF

420 – 1000 MHz

UHF

Hochpass 1 GHz

UHF

 

Abbildung 1 zeigt die Rückseite des RSP2pro mit den Anschlüssen. Links finden Sie den Anschlussblock für Antennendrähte; die Antenne kommt an die Klemme P. Wenn möglich, verbinden Sie N und GND mit Erde, zum Beispiel einem Heizungsrohr. Dieser Anschluss eignet sich allerdings nur für Frequenzen bis 30 MHz, also für Lang-, Mittel- und Kurzwelle. Die beiden Anschlüsse ANT B und ANT A bedienen Antennen mit Koaxialkabelanschluss, sie lassen sich für den gesamten Empfangsbereich des Geräts nutzen.

 

Abbildung 1: Der SDRplay RSP2pro verfügt über drei Antennenanschlüsse.

Abbildung 1: Der SDRplay RSP2pro verfügt über drei Antennenanschlüsse.

 

Auf der Gerätevorderseite sitzen der hochstabile Referenzausgang (OUT) sowie der entsprechende Eingang (IN). Für den normalen Hörbetrieb werden Sie diese nicht nutzen. Über die USB-Buchse verbinden Sie den Empfänger mit dem Rechner.

 

Viele Antennenkabel haben von der SMA-Norm abweichende Stecker. Diese schließen Sie über entsprechende Adapter an die SMA-Buchsen des RSP2pro an. In Abbildung 2 sehen Sie links eine Ausführung mit einer SO-259-Buchse (umgangssprachlich auch PL-Buchse genannt), rechts einen Adapter mit BNC-Buchse.

 

Abbildung 2: Über Adapter schließen Sie Antennen mit SO-259- oder BNC-Stecker an den RSP2pro an.

Abbildung 2: Über Adapter schließen Sie Antennen mit SO-259- oder BNC-Stecker an den RSP2pro an.

 

Antennen

 

Die Form und Größe der Empfangsantenne bemisst sich je nach gewünschtem Frequenzbereich; einige typische Varianten zeigt die Tabelle “Antennentypen”. Fast alle Antennen können Sie selbst nachbauen. Geben Sie in einer Suchmaschine Ihrer Wahl einfach den Typ aus der Tabelle ein – meist stoßen Sie schnell auf entsprechende Bauvorschläge. Beim Autor kommt für den Bereich bis 30 MHz ein endgespeister Dipol (HyEndFed) zum Einsatz, der unterm Hausdach montiert ist, sowie für die Bereiche darüber eine Autoantenne.

 

Antennentypen

Typ

Einsatzbereich

Besonderheiten

Magnetic Loop

Kurzwelle

schmalbandig, entlastet Empfänger, muss für jedes Band abgestimmt werden

Draht unbestimmter Länge

Lang-, Mittel- und Kurzwelle, mit Abstimmgerät

verbessert den Empfang

Stabantenne

Kurzwelle

bei Längen ab 2 Metern, unter Verwendung eines Abstimmgeräts

T2FD

Kurzwelle

breitbandig, Empfangsverbesserung mit Abstimmgerät möglich

Stabantenne

UKW/UHF

für Längen bis 1 Meter

Discone

UKW/UHF

breitbandig

 

Ein einfaches, manuelles Abstimmgerät finden Sie beispielsweise mit dem MFJ-16010 [3] für rund 90 Euro. Damit stimmen Sie Drahtantennen oder Teleskopantennen im Bereich 1,8 MHz bis 30 MHz ab. Sie entlasten so den Empfänger, die Nutzsignale kommen damit auch stärker über das Grundrauschen heraus (Abbildung 3).

 

Abbildung 3: Das Abstimmgerät MFJ-16010 dient zum Optimieren des Eingangssignals.

 

Eine Drahtantenne ab 5 Meter Länge und mehr verbinden Sie folgendermaßen mit dem Empfänger: An den Anschluss A koppeln Sie über ein kurzes Verbindungskabel mit SMA- und PL-259-Stecker den Transmitter. Die Drahtantenne selbst bekommt an einem Ende einen 4-mm-Bananenstecker, den Sie in die Buchse ANTENNA des MFJ-16010 einstecken.

 

Bei kurzen Antennen, wie etwa Teleskopantennen mit einer Länge von 2 Metern, vertauschen Sie gegenüber der langen Drahtantenne die Anschlüsse: Die Antenne kommt an TRANSMITTER, der Empfänger an ANTENNA. Der Grund: Beim Anschluss mit der richtigen Beschriftung lassen sich hochohmige Antennen anpassen. Eine stark verkürzte Antenne allerdings verfügt nur über einen sehr geringen Fußpunktwiderstand. Deshalb tauschen Sie hier einfach die Anschlüsse und können trotzdem eine Anpassung vornehmen.

 

Die Teleskopantennen erhalten Sie meist mit einem Gewinde, zusammen mit einigen Koaxialadaptern schaffen Sie hier die passende Anschlussmöglichkeit. Das Abstimmen funktioniert einfach: Sie betätigen den Stufenschalter INDUCTANCE des MFJ-16010 so, dass das Grundrauschen ansteigt; anschließend bewegen Sie CAPACITANCE langsam, bis sich ein Signalmaximum einstellt.

 

Hörstoff

 

Sie dürfen mit dem RSP2pro alles abhören, was sich an die Öffentlichkeit wendet: Rundfunk und Amateurfunk. Auch wenn viele meinen, Lang-, Mittel- und Kurzwelle seien tot, gibt es sogar neue Stationen im Rundfunkbereich zu hören. Während die großen staatlichen Akteure in Mitteleuropa diese Bereiche aufgegeben haben, ist dies in anderen Kontinenten nicht der Fall. Viele betreiben nun privat Sendestationen oder mieten sich Sendezeit in den immer noch vorhandenen Senderzentren für Mittel- und Kurzwelle. Monatliche Übersichten der Sendungen in deutscher und englischer Sprache erhalten Sie zum Beispiel in der Zeitschrift “Funkamateur”.

 

Eine kleine Hilfestellung gibt Ihnen die Auswahl in der Tabelle “Frequenzbänder”. Sie sehen hier vor allem den Bereich bis 30 MHz sowie einige Amateurfunkbänder im darüberliegenden Bereich. Auf den Rundfunkbändern wird in allen möglichen Sprachen gesendet. Viele der Radiostationen freuen sich über Empfangsberichte, für die es manchmal sogar die eine oder andere Belohnung gibt. In jedem Fall aber gewinnen Ihre Fremdsprachenkenntnisse.

 

Frequenzbänder

 

Band

Frequenzbereich

Dienst

2,2 km

135,7 – 137,8 kHz

Amateurfunk

Langwelle

148 – 283 kHz

Rundfunk

630 m

472 – 479 kHz

Amateurfunk

Mittelwelle

526 – 1606 kHz

Rundfunk

160 m

1810 – 2000 kHz

Amateurfunk

120 m

2300 – 2495 kHz

Rundfunk

90 m

3200 – 3400 kHz

Rundfunk

80 m

3500 – 3800 kHz

Amateurfunk

75 m

3900 – 4000 kHz

Rundfunk

60 m

4750 – 5060 kHz

Rundfunk

60 m

5351 – 5366 kHz

Amateurfunk

49 m

5900 – 6200 kHz

Rundfunk

40 m

7000 – 7200 kHz

Amateurfunk

41 m

7200 – 7450 kHz

Rundfunk

31 m

9400 – 9900 kHz

Rundfunk

30 m

10 100 – 10 150 kHz

Amateurfunk

25 m

11 600 – 12 100 kHz

Rundfunk

22 m

13 570 – 13 870 kHz

Rundfunk

20 m

14 000 – 14 350 kHz

Amateurfunk

19 m

15 100 – 15 800 kHz

Rundfunk

17 m(1)

18 068 – 18 168 kHz

Amateurfunk

16 m

17 480 – 17 900 kHz

Rundfunk

15 m

18 900 – 19 020 kHz

Rundfunk

15 m

21 000 – 21 450 kHz

Amateurfunk

13 m

21 450 – 21 850 kHz

Rundfunk

12 m

18 068 – 18 168 kHz

Amateurfunk

11 m

25 670 – 26 100 kHz

Rundfunk

10 m

28 000 – 29 700 kHz

Amateurfunk

6 m

50,03 – 51 MHz

Amateurfunk

2 m

144 – 146 MHz

Amateurfunk

70 cm

430 – 440 MHz

Amateurfunk

(1) Die Bandbezeichnung ist so gebräuchlich.

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